Carl Lichtenberg

Carl Wilhelm Franz Lichtenberg, auch Karl L., (* 2. November 1816 in Hannover; † 26. Juni 1883 in Suderode) war ein deutscher Landes- und Kirchenpolitiker des 19. Jahrhunderts.

Leben

Familie

Carl Lichtenberg war der Vater des späteren Bürgermeisters von Linden, Georg Lichtenberg, sowie Enkel des Göttinger Physikers Georg Christoph Lichtenberg.[1] Er war der Sohn des hannoverschen Generaldirektors des Obersteuerkollegs Georg Christoph Lichtenberg.[2]

Werdegang

Lichtenberg besuchte die Schule in Hannover, das Joachimsthaler Gymnasium (1829–30) und das Lyzeum in Celle (1830–35), bevor er 1837 sein Studium der Rechtswissenschaften, der Geschichte und der Philosophie an der Georg-August-Universität Göttingen aufnahm. In Göttingen wurde er Mitglied des Corps Hannovera. Nach dem 1842 in Celle bestandenen Assessorexamen trat er in die Ministerialverwaltung des Königreichs Hannover ein, wo er ab 1845 zunächst im Innenministerium, von 1852 bis 1855 im Justizministerium als dessen Generalsekretär tätig war. Von 1856 bis 1862 war er Vizepräsident des Obergerichts Hannover. Von 1862 bis 1865 war Lichtenberg Kultusminister des Königreichs Hannover und in dieser Funktion wesentlich beteiligt an der Gesetzgebung zur Schaffung einer einheitlichen lutherischen Landeskirche.

Die juristische Fakultät der Göttinger Universität verlieh ihm 1863 die Ehrendoktorwürde.

Nach dem Ende des Königreichs Hannover war er von 1866 bis 1883 Präsident des Landeskonsistoriums der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers.

Literatur

  • Heinrich F. Curschmann: Blaubuch des Corps Hannovera zu Göttingen, Band 1: 1809-1899 Göttingen 2002, S. 133, Nr. 381
  • Wilhelm Rothert: Allgemeine Hannoversche Biografie Band 1: Hannoversche Männer und Frauen seit 1866, Sponholtz, Hannover 1912, S. 202–209.

Archiv

  • Nachlass im Landeskirchlichen Archiv Hannover

Einzelnachweise

  1. Klaus Mlynek: Lichtenberg, Georg … In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 233 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. 1786–1845 nach NDB

Carl Friedrich Alexander Freiherr von Arnswaldt | Carl Wilhelm August Freiherr von Stralenheim | Carl Anton Wilhelm Graf von Wedel | August Theodor Braun | Georg Theodor Meyer | Georg Heinrich Justus Bacmeister | Carl Jobst August von Reiche | Heinrich Bergmann | Carl Franz Ernst August von Bothmer | Ermann Erich Ludewig von Bar | Carl Wilhelm Franz Lichtenberg | Bodo von Hodenberg

Carl Lichtenberg (1866–1883) | Otto Mejer (1885–1893) | Bodo Voigts (1894–1903) | Heinrich Franz Chalybäus (1903–1910) | Wilhelm Heinichen (1911) | Hermann Steinmetz (1912–1920) | Ernst Lohmann (1921–1924)

Normdaten (Person): GND: 141713011 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 134449024 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Lichtenberg, Carl
ALTERNATIVNAMEN Lichtenberg, Carl Wilhelm Franz (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Landes- und Kirchenpolitiker
GEBURTSDATUM 2. November 1816
GEBURTSORT Hannover
STERBEDATUM 26. Juni 1883
STERBEORT Suderode