Christoph Weiditz

Nicht ganz ernst gemeintes Selbstporträt von Christoph Weiditz aus dem Jahre 1523. Demnach wurde er 1498 geboren.

Christoph Weiditz (* 1498 in Straßburg; † 1560 in Augsburg) war ein deutscher Maler, Medailleur, Bildschnitzer und Goldschmied.[1]

Leben

Eine verwandtschaftliche Beziehung von Christoph Weiditz und seinem Bruder Hans Weiditz zu dem Bildhauer Hans Wydyz ist nicht belegt. Einen großen Teil seines Lebens verbrachte er in Straßburg und Augsburg.[2] Dort schuf er Kleinplastiken und vor allem Bildnismedaillen, von denen heute noch 117 bekannt sind.

Zwischen 1528 und 1529 unternahm Weiditz eine Reise nach Spanien, wo er sich auch am kaiserlichen Hof von Karl V. aufhielt. Für sein Trachtenbuch entstanden zu dieser Zeit Zeichnungen des Eroberers Hernán Cortés, von spanischen Trachten aus verschiedenen Landesteilen und die ersten europäischen Bilder von Indianern und aztekischen Ballspielern, die aus den spanischen Kolonien in Lateinamerika nach Spanien verbracht worden waren.[3]

Kunstgeschichtliche Bedeutung genießt Weiditz als einer der vier wichtigsten deutschen Renaissance-Medailleure neben Hans Schwarz, Friedrich Hagenauer und Matthes Gebel.

Literatur

  • Paul Grotemeyer: Weiditz, Christoph. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 35: Waage–Wilhelmson. E. A. Seemann, Leipzig 1942, S. 267 (biblos.pk.edu.pl). 
  • Theodor Hampe (Hrsg.): Das Trachtenbuch des Weiditz von seinen Reisen nach Spanien (1529) und den Niederlanden (1531/32). 1927 (Google Books, nur Snippets). Nachdruck: Dover Publications, New York NY 1994, ISBN 0-486-27975-8.
  • Andrea McKenzie Satterfield: The assimilation of the marvelous other: Reading Christoph Weiditz's Trachtenbuch (1529) as an ethnographic document. (Volltext als PDF)
  • Christoph Weiditz in der Deutschen Biographie

Galerie

  • Zeichnungen aus dem Trachtenbuch des Christoph Weiditz, Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum
  • Auf die Manier gand Indianische Weiber, Ist nit mer dan aine herrauss kumen. S. 1
    Auf die Manier gand Indianische Weiber, Ist nit mer dan aine herrauss kumen. S. 1
  • Das Ist ain Indianer der ligt auff dem Rucken, vnnd Wirfft ain holtz aus der versten heraus, Ist aines mans lang vnnd so schwer hat auf der Erdt ain lötter vnder Im Ist als gros als ain kalbs vell S. 8–9
    Das Ist ain Indianer der ligt auff dem Rucken, vnnd Wirfft ain holtz aus der versten heraus, Ist aines mans lang vnnd so schwer hat auf der Erdt ain lötter vnder Im Ist als gros als ain kalbs vell S. 8–9
  • Indianer beim Ballspiel S. 10–11
    Indianer beim Ballspiel S. 10–11
  • Der Conquistador Hernán Cortés S. 77
    Der Conquistador Hernán Cortés S. 77
  • Wie die Pferde in die Schiffe verfrachtet werden S. 81–82
    Wie die Pferde in die Schiffe verfrachtet werden S. 81–82

Weblinks

Commons: Christoph Weiditz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Trachtenbuch des Christoph Weiditz – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. L. Forrer: Biographical Dictionary of Medallists. Weiditz, Christoph. Volume VIII. Spink & Son Ltd, London 1930, S. 255 ff. 
  2. L. Forrer: Biographical Dictionary of Medallists. Weiditz, Christoph. Volume VI. Spink & Son Ltd, London 1916, S. 423. 
  3. Christoph Weiditz: Das Trachtenbuch des Christoph Weiditz, von seinen Reisen nach Spanien (1529) und den Niederlanden (1531/32). Nach der in der Bibliothek des Germanischen Nationalmuseums zu Nürnberg aufbewahrten Handschrift. De Gruyter, 1927, ISBN 978-3-11-208723-7, S. 8, 18, 25 et passim (google.com [abgerufen am 15. Januar 2023]). 
Normdaten (Person): GND: 123545501 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n93117933 | VIAF: 59421291 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Weiditz, Christoph
KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler, Medailleur, Bildschnitzer und Goldschmied
GEBURTSDATUM 1498
GEBURTSORT Straßburg
STERBEDATUM 1560
STERBEORT Augsburg