Edmund Buchner

Edmund Buchner (* 22. Oktober 1923 in Ittling bei Straubing; † 27. August 2011 in München) war ein deutscher Althistoriker und Präsident des Deutschen Archäologischen Instituts.

Leben

Buchner war Soldat im Zweiten Weltkrieg. Nach der anschließenden Kriegsgefangenschaft in den USA studierte er ab 1946 in Erlangen und wurde dort 1953 mit einer Arbeit über den Panegyrikos des Isokrates promoviert und wurde danach Assistent des neu nach Erlangen berufenen Helmut Berve. Als Berve 1960 Direktor der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik in München wurde, folgte Buchner ihm als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Sekretär der Kommission. Von 1969 bis 1979 war er 1. Direktor der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik, die inzwischen zum Deutschen Archäologischen Institut gehörte, und von 1980 bis zu seinem Ruhestand 1988 Präsident des Deutschen Archäologischen Instituts.

Bekannt wurde Buchner vor allem durch seine Forschungen zum Solarium Augusti, der Anlage mit einem Obelisken als riesigem Gnomon, die der römische Kaiser Augustus auf dem Marsfeld in Rom errichten ließ. Bekannt gemacht hat ihn vor allem seine These, dass das Solarium Augusti eine riesige Sonnenuhr gewesen sei. Diese Annahme ist aber inzwischen stark umstritten.[1]

Ehrungen

Schriften (Auswahl)

  • Der Panegyrikos des Isokrates. Eine historisch-philologische Untersuchung. Steiner, Wiesbaden 1958.
  • Die Sonnenuhr des Augustus. Zabern, Mainz 1982, ISBN 3-8053-0430-7.
  • Neues zur Sonnenuhr des Augustus. In: Nürnberger Blätter zur Archäologie 10 (1993/94), S. 77–84.
  • Ein Kanal für Obelisken. Neues vom Mausoleum des Augustus in Rom. In: Antike Welt 27, 1996, S. 161–168.

Literatur

  • Gedenkfeier für Edmund Buchner am 27. August 2012, Wiegandhaus des Deutschen Archäologischen Instituts in Berlin. In: Archäologischer Anzeiger 2012/1, S. 207–226 (Digitalisat).
  • Hugo Brandenburg: Edmund Buchner (1923–2011). In: Atti della Pontificia accademia romana di archeologia. Rendiconti 84, 2011–12, S. 583–586.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Michael Schütz (Zur Sonnenuhr des Augustus auf dem Marsfeld. In: Gymnasium 97, 1990, S. 432–457) widerlegt wesentliche Aspekte von Buchners Rekonstruktion. Fehldeutungen antiker Quellen durch Buchner wies Peter Heslin (Augustus, Domitian and the So-called Horologium Augusti. In: The Journal of Roman Studies 97, 2007, S. 1–20) nach.

Erste (Leitende) Direktoren:  Alexander Schenk Graf von Stauffenberg (1957–1959) | Hans Schaefer (1957–1959) | Helmut Berve (1960–1967) | Edmund Buchner (1969–1979) | Michael Wörrle (1979–2004) | Christof Schuler (seit 2004)

Zweite (Wissenschaftliche) Direktoren:  Michael Wörrle (1970–1979) | Dieter Hennig (198?–2004) | Rudolf Haensch (seit 2004)

Generalsekretäre (bis 1926) und Präsidenten (ab 1926) des Deutschen Archäologischen Instituts

Alexander Conze (1887–1905) | Otto Puchstein (1905–1911) | Hans Dragendorff (1911–1922) | Gerhart Rodenwaldt (1922–1932) | Theodor Wiegand (1932–1936) | Martin Schede (1938–1945) | Carl Weickert (1947–1954) | Erich Boehringer (1954–1960) | Kurt Bittel (1960–1972) | Werner Krämer (1972–1980) | Edmund Buchner (1980–1988) | Helmut Kyrieleis (1988–2003) | Hermann Parzinger (2003–2008) | Hans-Joachim Gehrke (2008–2011) | Friederike Fless (seit 2011)

Normdaten (Person): GND: 104989262 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n85010915 | VIAF: 59537591 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Buchner, Edmund
KURZBESCHREIBUNG deutscher Althistoriker
GEBURTSDATUM 22. Oktober 1923
GEBURTSORT Ittling (Straubing)
STERBEDATUM 27. August 2011
STERBEORT München