Morton-Zahl

Physikalische Kennzahl
Name Morton-Zahl
Formelzeichen M o {\displaystyle {\mathit {Mo}}}
Dimension dimensionslos
Definition M o = g η 4 Δ ρ ρ 2 σ 3 {\displaystyle {\mathit {Mo}}={\frac {g\cdot \eta ^{4}\cdot \Delta \rho }{\rho ^{2}\cdot \sigma ^{3}}}}
g {\displaystyle g} Schwerebeschleunigung
η {\displaystyle \eta } dynamische Viskosität der kontinuierlichen Phase
Δ ρ {\displaystyle \Delta \rho } Dichtedifferenz
ρ {\displaystyle \rho } Dichte der kontinuierlichen Phase
σ {\displaystyle \sigma } Grenzflächenspannung
Benannt nach R. K. Morton
Anwendungsbereich dispersive Zweiphasenströmungen

Die Morton-Zahl M o {\displaystyle {\mathit {Mo}}} (nach Rose Katherine Morton,[1][2] obwohl sie schon drei Jahre zuvor von B. Rosenberg verwendet wurde[2]) ist eine dimensionslose Kennzahl der Strömungsmechanik. Sie ist von Bedeutung für die Charakterisierung disperser Zweiphasenströmungen, da von ihr und von der Eötvös-Zahl die Form und die Steig- bzw. Fallgeschwindigkeit von Gasblasen und Tropfen im Schwerefeld abhängen.

Die Morton-Zahl misst das Verhältnis viskoser Kräfte F v {\displaystyle F_{\mathrm {v} }} zu den Oberflächenspannungen F O {\displaystyle F_{\mathrm {O} }} und hängt per Definition nur von den Stoffwerten der dispersen (inneren) und der kontinuierlichen (äußeren, umgebenden) Phase ab:[3]

M o = F v F O = g η 4 Δ ρ ρ 2 σ 3 {\displaystyle {\mathit {Mo}}={\frac {F_{\mathrm {v} }}{F_{\mathrm {O} }}}={\frac {g\cdot \eta ^{4}\cdot \Delta \rho }{\rho ^{2}\cdot \sigma ^{3}}}}

mit

  • g {\displaystyle g} die Schwerebeschleunigung
  • η {\displaystyle \eta } die dynamische Viskosität der kontinuierlichen Phase, welche die Blase umgibt
  • Δ ρ {\displaystyle \Delta \rho } die Dichtedifferenz der zwei Phasen
  • ρ {\displaystyle \rho } die Dichte der kontinuierlichen Phase
  • σ {\displaystyle \sigma } die Grenzflächenspannung.

Für den Fall, dass die Dichte der Blase vernachlässigbar ist, gilt Δ ρ ρ {\displaystyle \Delta \rho \to \rho } , sodass sich die Gleichung entsprechend vereinfacht.

Alternativ kann die Morton-Zahl aus den Kennzahlen Eötvös-Zahl E o {\displaystyle {\mathit {Eo}}} , Kapillarzahl C a {\displaystyle {\mathit {Ca}}} und Reynolds-Zahl R e {\displaystyle {\mathit {Re}}} berechnet werden:

M o = E o C a 2 R e 2 {\displaystyle {\mathit {Mo}}={\frac {{\mathit {Eo}}\cdot {\mathit {Ca}}^{2}}{{\mathit {Re}}^{2}}}}

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Haberman, W. L. ; Morton, R. K.: An experimental investigation of the drag and shape of air bubbles rising in various liquids. David W. Taylor Model Basin, Washington, D.C. 1953 (online). 
  2. a b Michael Pfister, Willi H. Hager: History and Significance of the Morton Number in Hydraulic Engineering. In: Journal of Hydraulic Engineering. Band 140, Nr. 5, 2014, doi:10.1061/(ASCE)HY.1943-7900.0000870 (online [PDF]). 
  3. Josef Kunes: Dimensionless Physical Quantities in Science and Engineering. Elsevier, 2012, ISBN 0-12-391458-2, S. 254 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).