Nitza Villapol

Nitza Villapol, eigentlich Nitza Carmen Marie Villapol Andirarena (* 20. November 1923 in New York, USA; † 20. Oktober 1998 in Havanna, Kuba), war eine kubanische Fernsehköchin und Kochbuchautorin für die Kubanische Küche. Villapol besaß die US-amerikanische Staatsbürgerschaft durch ihre Geburt und die kubanische durch ihre Rückkehr ins Land ihrer Familie.

Leben

Villapol stammte aus einer Immigrantenfamilie. Sie war die Tochter von Frank Villapol und dessen Ehefrau Juana Andirarena, die sich in den USA ein besseres Leben erhofft hatten. Als sich die politische Lage nach dem Fall von Gerardo Machado beruhigt hatte, kehrte die Familie Villapol wieder nach Kuba zurück. Sie ließen sich in Havanna nieder, wo Nitza dann auch ihre weitere Schulzeit absolvierte. Nach eigenem Bekunden wurde sie von ihrer Familie aus Sympathie für den Kommunismus „Nitza“[1] genannt.

Mit einem Stipendium studierte Villapol für ein Semester Ernährungswissenschaft an der University of London. Nach dem Zweiten Weltkrieg vervollständigte sie ihre Studien an der Harvard University und ihr Promotionsstudium konnte sie 1955 erfolgreich an der Universität von Havanna abschließen.

Ab 1947 arbeitete Villapol an ihrem ersten Kochbuch Cocina al minuto, das auf großes staatliches Interesse stieß. Im Sommer des darauffolgenden Jahres bot ihr Televisión Cubana eine Kochshow unter dem Titel ihres Kochbuchs an. Anfangs bestritt Villapol die Sendung allein, später wurde ihr Margot Bacallao als Assistentin zugeteilt. Diese Kochsendung wurde ohne Unterbrechung wöchentlich bis 1993 ausgestrahlt und ist damit die längste Serie dieser Art.

Nitza Villapol starb am 20. Oktober 1998 in Havanna und fand ihre letzte Ruhestätte auf Cementerio Cristóbal Colón.

Werke (Auswahl)

  • Cocina al minuto. Havanna 1950
  • Cocina criollo. Havanna 1952.
  • Cocina cubana. Havanna 1960.
    • Englisch: Cuban cuisine. Édiciones José Martí, Havanna 2002, ISBN 959-09-0114-X.

Literatur

  • Suzanne Cope: Nitza Villapol. The woman who taught Cubans to cook with just about anything. In: National Public Radio vom 16. Juni 2016.
  • Melissa Fuster: Writing Cuisine in the Spanish Caribbean. A comparative analysis of iconic Puertio Rican an Cuban cookbooks. In: Food, Culture and Society, Band 18 (2015), Heft 4, Seiten 659–680, ISSN 1552-8014
  • Hanna Garth: They started to make variants. The impact of Nitza Villapol’s cookbooks and television shows on contemporary cuban cooking. In: Food, Culture and Society, Band 17 (2014), Heft 3, Seiten 359–376, ISSN 1552-8014
  • Tom Miller: Trading with the enemy. A Yankee travels through Castro’s Cuba. New York 1996.
    • Deutsch: Ein Amerikaner auf Kuba. Abenteuer zwischen Schweinebucht und Guantánamo. Gruner & Jahr, Hamburg 2003, ISBN 3-934385-92-3.
  • Fabiola Santiago: Nachruf auf Nitza Villapol. In: The Miami Herald vom 21. Oktober 1998.

Einzelnachweise

  1. Niza“ ist ein Fluss in Sibirien, „Nitza“ ist aber auch ein hebräischer Vorname.
Normdaten (Person): GND: 1057414077 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n83319744 | VIAF: 30925902 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Villapol, Nitza
ALTERNATIVNAMEN Villapol Andirarena, Nitza Carmen Marie
KURZBESCHREIBUNG kubanische Fernsehköchin und Autorin
GEBURTSDATUM 20. November 1923
GEBURTSORT New York, USA
STERBEDATUM 20. Oktober 1998
STERBEORT Havanna, Kuba