Sandgrube im Jagen 86

Sandgrube im Jagen 86

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Feuchtbiotopzone in der Sandgrube im Jagen 86

Feuchtbiotopzone in der Sandgrube im Jagen 86

Lage Berlin, Deutschland
Fläche 13,5 ha
Kennung NSG-13
WDPA-ID 165311
Geographische Lage 52° 29′ N, 13° 14′ O52.4881913.237238Koordinaten: 52° 29′ 17″ N, 13° 14′ 14″ O
Sandgrube im Jagen 86 (Berlin)
Sandgrube im Jagen 86 (Berlin)
Einrichtungsdatum 28. Februar 1992

Die Sandgrube im Jagen 86 (umgangssprachlich: Kiesgrube) ist ein Naturschutzgebiet mit einer Größe von etwa 13 Hektar im Berliner Grunewald. Es entstand aus einer ehemaligen Kiesgrube, die von 1966 bis 1983 industriell genutzt wurde. Heute befinden sich dort über 300 Farn- und Blütenpflanzen, Wespen und Wildbienen, 16 Brutvogelarten, sieben Amphibienarten und 188 Schmetterlingsarten.[1]

Geschichte

In den 17 Jahren ihrer industriellen Nutzung wurden insgesamt rund 3,5 Millionen Kubikmeter Feinsand aus einer in der Weichsel-Kaltzeit entstandenen Teltowplatte für Bauzwecke abgebaut. Dadurch entstand eine offene Fläche von rund 18 Hektar und einer Tiefe von bis zu 25 Metern.[2]

Naturschutzgebiet

Nachdem der Abbau des Bausandes eingestellt war, bemühten sich Naturschützer um das Gebiet. 1992 wurden insgesamt 13 Hektar als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Da der Grundwasserspiegel in dieser Region recht hoch ist, entstanden durch die bis zu 25 Meter tiefe Grube Flachgewässer und feuchte Weidenbrüche. Im überwiegend trockenen Teil der Grubensohle findet man vegetationslose Sandflächen sowie Trocken- und Magerrasen. In den nährstoffarmen Gewässern findet man zahlreiche Amphibienarten, die hier laichen.[3] In den vergangenen Jahren wurde durch gezielte Pflegemaßnahmen wie die Rodung die fortschreitende Bewaldung der Hänge reduziert. Damit sollen u. a. die südexponierten Hänge offen gehalten werden. Zusätzlich wurden Zäune installiert, damit sich bodennistende Bienen- und Wespenarten ungestört entwickeln können und das Gelände aber gleichzeitig für Besucher offen gehalten werden kann.

vergrößern und Informationen zum Bild anzeigen
Blick auf die Sandgrube im Jagen 86 aus nördlicher Richtung

Der Zugang zum Naturschutzgebiet erfolgt über den Schildhornweg hinaus über drei befestigte Zugänge. Im Norden und Süden der Sandgrube wurden Rampen installiert; an der nordöstlichen Ecke befindet sich eine Treppe mit 134 Stufen. Insgesamt drei Schautafeln informieren den Besucher über die Kiesgrube, das Feuchtgebiet und die Wärme liebende Fauna.

  • Informationstafel der Senatsverwaltung
    Informationstafel der Senatsverwaltung
  • Anfahrt zum Naturschutzgebiet
    Anfahrt zum Naturschutzgebiet
  • Karte des Naturschutzgebietes
    Karte des Naturschutzgebietes
  • Informationstafel zur Kiesgrube
    Informationstafel zur Kiesgrube
  • Informationstafel zum Feuchtgebiet
    Informationstafel zum Feuchtgebiet
  • Informationstafel zur Fauna
    Informationstafel zur Fauna
Commons: Naturschutzgebiet Sandgrube im Jagen 86 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Flyer Die Sandgrube im Jagen 86 des Grunewaldes. (PDF; 546 kB) berlin.de; abgerufen am 23. Mai 2012.
  • Verordnung über das Naturschutzgebiet Sandgrube im Jagen 86 des Grunewaldes im Bezirk Wilmersdorf von Berlin vom 28. Februar 1992. (PDF; 179 kB) berlin.de; abgerufen am 23. Mai 2012.
  • Karte des Naturschutzgebiets. (PDF; 450 kB) berlin.de; abgerufen am 23. Mai 2012.
  • Sandgrube im Jagen 86 in der World Database on Protected Areas (englisch)

Einzelnachweise

  1. Hainer Weißpflug: Sandgrube im Jagen 86. In: Hans-Jürgen Mende, Kurt Wernicke (Hrsg.): Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf. Luisenstädtischer Bildungsverein. Haude und Spener / Edition Luisenstadt, Berlin 2005, ISBN 3-7759-0479-4 (luise-berlin.de – Stand 7. Oktober 2009). 
  2. Ausflugstipps – Auf Försters Wegen: Durchs Herz des Grunewaldes-Kiesgrube, Dahlemer Feld und die Düne. Bei: berlin.de; abgerufen am 23. Mai 2012.
  3. NSG Sandgrube im Jagen 86 des Grunewaldes. Bei: berlin.de; abgerufen am 23. Mai 2012.
Naturschutzgebiete in Berlin

Bäkewiese | Barssee und Pechsee | Baumberge | Bogenseekette und Lietzengrabenniederung | Ehemaliges Flugfeld Johannisthal | Eiskeller und Spandauer Luchwald | Falkenberger Rieselfelder | Fauler See | Fließwiese Ruhleben | Fort Hahneberg | Naturschutzgebiet Großer und Kleiner Rohrpfuhl | Großes Fenn | Grünauer Kreuz | Grunewaldsee (südlicher Teil) | Hundekehlefenn | Idehorst | Insel Imchen bei Kladow | Kalktuffgelände am Tegeler Fließ | Karower Teiche | Krumme Lake Grünau | Langes Luch/Dachsheide | Malchower Aue | Mittelbruch | Müggelsee und Fredersdorfer Mühlenfließ | Müggelspreeniederung Köpenick | Murellenschlucht und Schanzenwald | Niedermoorwiesen am Tegeler Fließ | Pfaueninsel | Postfenn und Teufelsfenn | Riemeisterfenn | Sandgrube im Jagen 86 des Grunewaldes | Schlosspark Buch und angrenzende Waldfläche| | Schlosspark Lichterfelde | Schöneberger Südgelände | Tegeler Fließ | Teufelsbruch und Nebenmoore | Teufelsseemoor Köpenick | Unkenpfuhle Marzahn | Wartenberger/Falkenberger Luch | Wasserwerk Johannisthal | Wilhelmshagen-Woltersdorfer Dünenzug | Windmühlenberg | Ziegeleigraben/Albtalweg