Shimazu (Klan)

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Familienwappen Kutsuwa (, kutsuwa), dt. Zaumzeug[1], Maru ni jūji (丸に十字, dt. „Kreuz im Kreis“)
Samurai des Shimazu-Clans während des Boshin-Krieges

Die Shimazu (japanisch 島津氏, Shimazu-shi) waren ein japanisches Adelsgeschlecht, das erst in der japanischen Provinz Satsuma, dann im Daimyat Satsuma, der heutigen Präfektur Kagoshima, insgesamt etwa 700 Jahre lang herrschte. Außerdem war das Königreich Ryūkyū (Okinawa) ab 1609 ihr Vasallenstaat.

Während der Edo-Zeit waren die Shimazu trotz der weit von Edo entfernten Lage ihrer Besitzungen einflussreiche Tozama-Daimyō. Außerdem spielten sie eine entscheidende Rolle in der Endphase des Shogunats. Shimazu Nariakira wurde eine treibende Kraft der Öffnung Japans.

Zusammen mit dem Daimyat Chōshū gelang ihnen 1866 ein Militärputsch gegen den Shōgun, was zum Boshin-Krieg führte. Doch schon 10 Jahre später wurde aus den eigenen Reihen gegen die von ihnen eingesetzte Regierung rebelliert. Unter den Rebellen war auch einer der wichtigen Vertreter des Satsuma-han: Saigō Takamori, doch die Regierungsseite wurde von Ōkubo Toshimichi geführt, ebenfalls ein ehemaliger Samurai unter den Shimazu.

Die Shimazu auf Okinawa

Familiengrabstätte der Shimazu auf dem Kōya-san

Die Unterstützung Konoe Nobutadas rettete dieser Familie 1601 den Daimyō-Status, obwohl sie bei der Schlacht von Sekigahara auf der Verliererseite gestanden hatten. Im Gegenzug erhielt er häufig finanzielle Unterstützung.

Doch da man den Shimazu-Clan im Auge behalten wollte, erließen die Tokugawa ein Dekret, das den Besiegten erlaubte, das unabhängige Okinawa zu erobern. Um 1609 befand sich Okinawa komplett unter der Herrschaft von Satsuma.

Nachdem Okinawa unterworfen war, forderte der Shimazu-Clan die komplette Vorherrschaft über alle Ryūkyū-Inseln. Um dies zu erzwingen, wurde kurzerhand der König von Ryūkyū als Geisel nach Japan verfrachtet.

Die unter den Laien beliebten Mythen der Waffenverbote, welche zur Entwicklung der waffenlosen Kampfkünste auf Ryukyu geführt haben sollen, sind inzwischen historisch vollständig widerlegt [2][3] und entgegen der bislang angenommenen und ebenso unbelegten Thesen, Karate wäre von den Shimazu-unterdrückten Landwirten entwickelt worden, gab es tatsächlich nichts zu verteidigen, da die Shimazu die bürgerkriegsähnlichen Verhältnisse in Ryukyu beendeten und für militärischen Schutz von außen sorgten [4][5].

Mitglieder

Die Erbfolge

  1. Shimazu Tadahisa
  2. Shimazu Tadatoki
  3. Shimazu Hisatsune
  4. Shimazu Tadamune
  5. Shimazu Sadahisa
  6. Shimazu Morohisa
  7. Shimazu Ujihisa
  8. Shimazu Yuihisa
  9. Shimazu Motohisa
  10. Shimazu Hisatoyo
  11. Shimazu Tadakuni
  12. Shimazu Tachihisa
  13. Shimazu Tadamasa
  14. Shimazu Tadaosa
  15. Shimazu Tadataka
  16. Shimazu Katsuhisa
  17. Shimazu Takahisa
  18. Shimazu Yoshihisa
  19. Shimazu Yoshihiro
  20. Shimazu Tadatsune
  21. Shimazu Mitsuhisa
  22. Shimazu Tsunataka
  23. Shimazu Yoshitaka
  24. Shimazu Tsugutoyo
  25. Shimazu Munenobu
  26. Shimazu Shigetoshi
  27. Shimazu Shigego
  28. Shimazu Narinobu
  29. Shimazu Nariaki
  30. Shimazu Nariakira
  31. Shimazu Hisamitsu
  32. Shimazu Tadayoshi
  33. Shimazu Tadashige

Andere Mitglieder

  • Shimazu Sanehisa

Die Sieben Vasallen (島津七黨)

Laut E. Papinot:[6]

  • Niiro (新納)
  • Hokugō (北郷)
  • Ijuin (伊集院)
    • Ijuin Tadaaki
    • Ijuin Tadaao
    • Ijuin Tadamune
    • Ijuin Tadazane
  • Machida (町田)
  • Kawakami (河上)
  • Ata
  • Kajiki

Weitere Gefolgsmänner

Quellen

  • Andreas Quast: A Stroll Along Ryukyu Martial Arts History. 1. Auflage. CreateSpace Independent Publishing Platform, 2015, ISBN 978-1-5122-2942-4 (englisch).
  • Heiko Bittmann: Geschichte und Lehre des Karatedo. 2. Auflage. Verlag Heiko Bittmann, Ludwigsburg 2017, ISBN 3-9807316-5-0.
  • George Bailey Sansom: A History of Japan: 1334–1615. Stanford University Press, Stanford 1961, ISBN 0-8047-0525-9 (archive.org, englisch).
  • George Bailey Sansom: Japan: A short cultural history. Appleton-Century-Crofts, Inc., New York 1962 (archive.org) (Stanford University Press, Stanford 1978, ISBN 0-8047-0954-8, englisch).
  • Stephen R. Turnbull: The Samurai Sourcebook. Arms and Armour Press, 1998 London, ISBN 1-85409-371-1 (archive.org, PDF-Version, englisch)
Commons: Shimazu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • SamuraiWiki (englisch)

Einzelnachweise

  1. Furusawa, Tsunetoshi: Kamon daichō. Kin’ensha, o. J., ISBN 4-321-31720-7, S. 113.
  2. Heiko Bittmann: Geschichte und Lehre des Karatedo. 2. Auflage. Verlag Heiko Bittmann, Ludwigsburg 2017, ISBN 3-9807316-5-0, S. 30–57. 
  3. Andreas Quast: A Stroll Along Ryukyu Martial Arts History. Hrsg.: Andreas Quast. 1. Auflage. Düsseldorf 2015, ISBN 978-1-5122-2942-4, S. 54–57, 68 f. 
  4. Heiko Bittmann: Geschichte und Lehre des Karatedo. 2. Auflage. Verlag Heiko Bittmann, Ludwigsburg 2017, ISBN 3-9807316-5-0, S. 68. 
  5. Andreas Quast: A Stroll Along Ryukyu Martial History. Hrsg.: Andreas Quast. 1. Auflage. Düsseldorf 2015, ISBN 978-1-5122-2942-4, S. 97 ff. 
  6. E. Papinot: Historical and Geographical Dictionary of Japan. Nachdruck der Ausgabe von 1910 durch Tuttle, 1972. ISBN 0-8048-0996-8.