Commodore Basic V2

Screenshot des Commodore BASIC V2 auf dem C64

Commodore BASIC V2 ist der auf dem Commodore 64 (C64) sowie dem Commodore VC 20 (VC20) primär eingesetzte BASIC-Dialekt. Beim C64 ist ein BASIC-V2-Interpreter fest im ROM enthalten und dient gleichzeitig als Benutzerschnittstelle; diese wird durch einen ebenfalls im ROM enthaltenen Bildschirm-Editor bereitgestellt – Kommandos können auf dem gesamten Bildschirm stehen (bleiben) und (auch nach Modifikation) wiederholt ausgeführt werden (also keine bloße Kommandozeile, sondern eine flächige Zeichenorientierte Benutzerschnittstelle). Als Eingabe akzeptiert der Editor die Angabe einer Programmzeile, was anhand einer vorangestellten Zeilennummer erkannt wird (die Zeile wird dann abgespeichert, aber noch nicht ausgeführt) oder – ohne Zeilennummer – die Angabe eines Befehls oder Systemkommandos (zum Beispiel RUN, LOAD, SYS, PRINT) oder einer durch Doppelpunkte separierten Folge davon (auch innerhalb einer Schleife), was direkt ausgeführt wird.

BASIC V2 basiert auf Microsoft BASIC und wurde für den C64 angepasst.

Sprachelemente

BASIC V2 arbeitet zeilennummernorientiert, das heißt jeder Zeile muss eine Nummer vorangestellt werden, die auch als Parameter für Sprunganweisungen dient, sowie als Bezug bei Fehlermeldungen. Durch Änderung der Nummer einer Zeile wird diese unter Verwendung der neuen Nummer dupliziert. Das Löschen einer Zeile erfolgt ohne Rückfrage durch Eingabe der entsprechenden Zeilennummer und Drücken der Return-Taste. Es ist üblich, Zeilennummern im Abstand von 10 (oder höher) zu vergeben; sollen dann später Zeilen eingefügt werden, können die verbleibenden Zahlen zwischen zwei Zeilennummern verwendet werden. In jeder Zeile können beliebig viele Befehle stehen, welche durch Doppelpunkte getrennt werden. Eine Programmzeile darf jedoch im Prinzip nicht länger als 255 Zeichen sein; in der Praxis begrenzt der Editor die Länge auf zwei Bildschirmzeilen (80 Zeichen). Der Interpreter benötigt keinerlei Leer- oder sonstige Formatierungszeichen und akzeptiert auch die Eingabe von Kurzcodes statt der üblichen Schlüsselwörter, welche im Programm dann automatisch ausgeschrieben werden. Strukturierung zur besseren Lesbarkeit ist möglich durch Leerzeichen zwischen Schlüsselwörtern und beliebiges Einrücken der Zeilen nach einem Doppelpunkt am Zeilenanfang.

Neben den üblichen Ein- und Ausgabebefehlen (PRINT, INPUT) kann mittels GET der Wert eines einzelnen Tastendrucks ausgelesen werden.

Zur Verzweigung innerhalb eines Programms unterstützt BASIC V2 die Sprunganweisungen GOTO, GOSUB/ RETURN sowie die bedingten Sprunganweisungen ON GOTO, ON GOSUB und IF ... THEN (statt einer Befehlsfolge kann hier auch ein Sprungziel folgen). Außerdem kann mit SYS direkt in ein Maschinenspracheprogramm eingesprungen werden. Die Funktion USR(x) ruft ein Maschinenspracheprogramm als Funktion auf und erhält von diesem einen Rückgabewert. Als weitergehende Sprachelemente zur strukturierten Programmierung stehen lediglich Zählschleifen (FOR NEXT) zur Verfügung, die jedoch flexibel ausgestaltet sind (die Iterator-Variable ist nicht auf Ganzzahlen beschränkt und deren Änderung im Schleifenkörper ist gestattet).

Nicht enthalten sind Befehle zur komfortablen Erstellung von Sound, HiRes-Grafiken und Sprites. Auf dem C64 stehen in Commodore-Tradition jedoch vielseitige Grafikzeichen (PETSCII) zur Verfügung, die sich mit der entsprechend bedruckten Tastatur auch komfortabel verwenden lassen. Zum direkten Zugriff auf die Hardware (Speicher und in den Adressraum eingeblendete Prozessor-Register) werden der Befehl POKE und die Funktion PEEK(x) bereitgestellt; so lassen sich auch Sound- und Grafikprozessor (inklusive Sprites) programmieren.

Einfache Variablen müssen vor ihrer Verwendung nicht deklariert werden, der Variablentyp wird über deren Suffix definiert („$“ für Zeichenketten (Strings), „%“ für Ganzzahlen, ohne Suffix für Fließkommazahlen). Bei indizierten Variablen (Feldern, Arrays) ist jedoch eine Dimensionierung mit DIM erforderlich, sofern mehr als 11 Elemente (Indizes 0-10) pro Dimension verwendet werden sollen. Komplexere Variablentypen sind nicht implementiert.

Zur Übertragung von Daten von und zu Peripheriegeräten stehen besondere Varianten der Ein- und Ausgabebefehle zur Verfügung (PRINT#, INPUT#, GET#). Dazu kommen OPEN, CLOSE und CMD zur Ansteuerung von Drucker, Datasette und Floppy.

Codebeispiel

 10 input "Geben Sie bitte Ihren Namen ein"; a$
 20 print "Guten Tag "; a$
 30 input "Wie viele Sterne möchten Sie?"; s
 40 for i = 1 to s
 50 s$ = s$ + "*"
 55 next i
 60 print s$
 70 input "Möchten Sie noch mehr Sterne?"; q$
 80 if len(q$) = 0 goto 70
 90 l$ = left$(q$, 1)
 100 if (l$ = "J") or (l$ = "j") then goto 30
 110 print "Auf Wiedersehen";
 120 for i = 1 to 200
 130 print a$; " ";
 140 next i
 150 print
Siehe auch: Commodore 64, BASIC und Commodore BASIC

Weblinks

  • Das C64-Benutzerhandbuch inklusive BASIC V2-Referenz – bei C64Games.de
  • Dokumentation zu BASIC V2 – bei 8-Bit-Nirvana
  • CBM BASIC V2 Basic-Interpreter – kompatibel zu Windows 32 Bit und Mac OS X (englisch)
PET/CBM

KIM-1PET 2001CBM 3000CBM 4000CBM 8000CBM 8032MMF 9000

CBM II

CBM 500CBM 600CBM 700CBM 900

Heimcomputer

VC 10VC 20C64 (SX, GS) • 264-Reihe (C16, C116, Plus/4) • C128C65

Amiga

1000Sidecar500500 Plus2000CDTV6003000/T/UX12004000CD³²

IBM-kompatibel

PC-1 PC-10 bis PC-70x86LTA1060

Peripherie
Laufwerke

DatasetteCBM-DiskettenlaufwerkeVC15xx (VC1540/41, VC1551, VC1570/71, VC1581) • SFD100x (SFD1001, SFD1002) • CBM 2020 bis 8250CBM 4040A570 • A590 • A3070

Drucker

MPS-SerieMPS 801MPS 802MPS 803MPS 1000MPS 1270MPS 1500 CMPS 1550 CVC1520 • CBM-8000-Serie • CBM 4022CBM 4023

Sonstige Hardware

CBM-BusZorro-BusUhrenportWOMRAM Expansion UnitTurbokarte • Mäuse: Commodore 1350/1351 • Monochrom- und Farb-Monitore: 1701 • 1702 • 1703 • 1801 • 1802 • 1081 • 1084/1084S • 1085 • 1901 • 1942 • Lautsprecher A10 • Mehrfachbenutzersysteme (MBS)

Historische Hardware

Schreib- und Tischrechenmaschinen • LED-Uhren • 2000K/3000HChessmate

Chips

MOS Technology65026510VICVIC IITEDVDCSIDPIAVIARIOTTPICIAACIA • Agnus (Blitter, Copper) • Paula • EHB-ModusHAM-Modus

Chipsätze

OCSECSAGAAAAChip-RAM und Fast-RAM

Software

Commodore BASIC • Commodore Basic V2 • KernalCBM-ASCII (PETSCII) • GEOS • Commodore DOSAmigaOSKickstartWorkbenchARexxAmigaGuideAMIX

†: Spielkonsole ‡: nur Prototyp