Götz Schubert

Götz Schubert, 2016

Götz Schubert (* 13. Februar 1963 in Pirna, Bezirk Dresden) ist ein deutscher Schauspieler und Hörbuch- sowie Hörspielsprecher. Seinen Durchbruch hatte er 1989 als Informatikstudent Frank Lettau in der Filmsatire Zwei schräge Vögel. Einem breiten Publikum ist er als Görlitzer Kommissar Burkhard „Butsch“ Schulz in der ARD-Krimireihe Wolfsland bekannt. Er spielte bislang in über 150 Film- und Fernsehproduktionen mit.

Leben

Privates

Götz Schubert wurde in Pirna als Sohn einer Lithografin und eines Grafikers geboren. Der Vater war begeisterter Hobbyfilmer und drehte häufig Geschichten mit seinen beiden Söhnen als Hauptdarstellern. Sein drei Jahre älterer Bruder Veit Schubert (* 1960) ist ebenfalls Schauspieler.

Schubert ist verheiratet und hat einen Sohn und eine Tochter. Er lebt mit seiner Familie in der Nähe von Potsdam und Bestensee.

Ausbildung und Theater

Nach dem Abitur 1981 in Pirna und seinem Grundwehrdienst bei der NVA arbeitete Schubert zunächst als Beleuchter am Theater der Jungen Generation Dresden.[1] Er wurde von 1984 bis 1987 an der Berliner Schauspielschule Ernst Busch[2] zum Schauspieler ausgebildet. Nach dem Abschluss folgten Engagements am Deutschen Theater und am Maxim-Gorki-Theater in Berlin. Er arbeitete in dieser Zeit mit den Regisseuren Jürgen Gosch, Thomas Langhoff und Alexander Lang zusammen. 1995 gehörte er dem Ensemble der Kirschgarten-Produktion von Peter Stein für die Salzburger Festspiele an.

In den Jahren 2002, 2003 (Wiederaufnahme) und 2005 spielte er den Siegfried bei den Nibelungenfestspielen in Worms. 2011 war er als August der Starke bei den ersten Zwingerfestspielen in Dresden zu sehen.[3] Seit der Spielzeit 2013/14 ist er Teil des Ensembles des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg.[4] Bei den 70. Bad Hersfelder Festspielen 2021 spielte Götz Schubert den Lehrer John Keating in der deutschen Erstaufführung der Bühnenfassung des Filmklassikers Der Club der toten Dichter.[5]

Film und Fernsehen

Während seiner Studienzeit gab Götz Schubert als Untersekretär sein Filmdebüt in Carl-Hermann Risses Fernsehfilm Der Vogelkopp (1986). Ein Jahr später war er in dem Spielfilm Die Alleinseglerin von Herrmann Zschoche erstmals auf der Kinoleinwand zu sehen. Seinen Durchbruch hatte er 1989 als Informatikstudent Frank Lettau in der Filmsatire Zwei schräge Vögel, in der er gemeinsam mit Matthias Wien in der Titelrolle agierte.

Seit 1989 übernimmt Schubert regelmäßig Gastrollen in zahlreichen Fernsehserien und -reihen, u. a. in Polizeiruf 110, Tatort, Liebling Kreuzberg, Die Männer vom K3, Doppelter Einsatz, Ein starkes Team, Wolffs Revier, Der letzte Zeuge und Bella Block.

Er spielt auch mehrere feste und wiederkehrende Rollen in Film- und Fernsehreihen. Von 2007 bis 2009 spielte er den Dienstgruppenleiter Kriminalhauptkommissar Helmut Enders in der mehrfach ausgezeichneten ZDF-Serie KDD – Kriminaldauerdienst. In der ARD-Krimireihe Wolfsland, die seit Dezember 2016 ausgestrahlt wird, übernimmt Schubert an der Seite von Yvonne Catterfeld die Hauptrolle des Görlitzer Kommissars Burkhard „Butsch“ Schulz.[6] Seit Januar 2022 gehört er neben Caroline Peters und Natalia Belitski als Staatsanwalt Hans Gaup zur Stammbesetzung der ZDF-Krimireihe Kolleginnen.

Sprecharbeiten

Schubert betätigt sich neben seiner Arbeit auf der Bühne und vor der Kamera auch als Hörbuch- sowie Hörspielsprecher, u. a. wirkte er bei Albert CamusDie Pest und Thomas Brussigs Wie es leuchtet mit.

Filmografie

Kino

Fernsehfilme

Fernsehserien und -reihen

  • 1989: Polizeiruf 110: Der Wahrheit verpflichtet
  • 1993: Tatort: Um Haus und Hof
  • 1994: Liebling Kreuzberg (5 Folgen)
  • 1995: Frauenarzt Dr. Markus Merthin (5 Folgen)
  • 1995: Die Männer vom K3 (Folge Geschäft mit dem Tod)
  • 1995: Doppelter Einsatz (Folge Der unbekannte Feind)
  • 1995: Polizeiruf 110: Im Netz
  • 1997: Ein starkes Team: Mordlust
  • 1998: Tatort: Ein Hauch von Hollywood
  • 1998–2006: Wolffs Revier (verschiedene Rollen, 3 Folgen)
  • 1999: Stubbe – Von Fall zu Fall: Kein Tod ist wie der andere
  • 1999: Tatort: Dagoberts Enkel
  • 2000: Die Straßen von Berlin (Folge Abraxos)
  • 2000, 2006: Der letzte Zeuge (verschiedene Rollen, 2 Folgen)
  • 2001: Tatort: Trübe Wasser
  • 2003: Bella Block: Tödliche Nähe (Fernsehreihe)
  • 2003: Tatort: Väter
  • 2004: Das Traumschiff: Samoa
  • 2004: Solo für Schwarz (Folge Tod im See)
  • 2004: Polizeiruf 110: Das Zeichen
  • 2005: Im Namen des Gesetzes (Folge Aus dem Leben gerissen)
  • 2005: Tatort: Todesbrücke
  • 2005: Tatort: Ohne Beweise
  • 2006: Doppelter Einsatz (Folge Ein mörderischer Spaß)
  • 2006: Das Duo: Man lebt nur zweimal
  • 2006: Unsere Zehn Gebote
  • 2006, 2011: Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei (verschiedene Rollen, 2 Folgen)
  • 2007: Stubbe – Von Fall zu Fall: Bittere Wahrheiten
  • 2007–2010: KDD – Kriminaldauerdienst (28 Folgen)
  • 2008: Marie Brand und die tödliche Gier
  • 2008: Ein starkes Team: Freundinnen
  • 2008: Tatort: Der frühe Abschied
  • 2008–2011: Alles was Recht ist (verschiedene Rollen, 3 Folgen)
  • 2008–2011: Wilsberg
    • 2008: Interne Affären
    • 2010: Gefahr im Verzug
    • 2011: Frischfleisch
  • 2008: Ein Fall für zwei (Folge Eine fatale Entscheidung)
  • 2008–2014: Küstenwache (verschiedene Rollen, 3 Folgen)
  • 2009, 2013: Notruf Hafenkante (verschiedene Rollen, 2 Folgen)
  • 2009, 2013: Der Alte (verschiedene Rollen, 2 Folgen)
  • 2010, 2014: SOKO Köln (verschiedene Rollen, 2 Folgen)
  • 2011: Der letzte Bulle (Folge Die Nackttanker von Huttrop)
  • 2011: Frühling (Fernsehserie): Für immer Frühling
  • 2011: Der Staatsanwalt (Folge Käufliche Liebe)
  • 2012: Die Chefin (Folge Entscheidung)
  • 2012: Flemming (8 Folgen)
  • 2013: SOKO Leipzig (Folge Das zweite Leben)
  • 2013: Bella Block: Hundskinder
  • 2013: Morden im Norden (Folge Auge um Auge)
  • 2013: Ein starkes Team: Die Frau des Freundes
  • 2013: Polizeiruf 110: Wolfsland
  • 2013: Tatort: Kaltblütig
  • 2014–2018: Inspektor Jury
    • 2014: Der Tote im Pub
    • 2015: Mord im Nebel
    • 2017: Inspektor Jury spielt Katz und Maus
    • 2018: Der Tod des Harlekins
  • 2014: Letzte Spur Berlin (Folge Schattenengel)
  • 2015: Männer! – Alles auf Anfang (4 Folgen)
  • 2015: Inga Lindström: Die zweite Chance
  • 2016–2017: Dengler
    • 2016: Am zwölften Tag
    • 2017: Die schützende Hand
  • seit 2016: Wolfsland
    • 2016: Ewig Dein
    • 2016: Tief im Wald
    • 2018: Der steinerne Gast
    • 2018: Irrlichter
    • 2019: Das heilige Grab
    • 2019: Heimsuchung
    • 2020: Kein Entkommen
    • 2020: Das Kind vom Finstertor
    • 2021: Böses Blut
    • 2021: Die traurigen Schwestern
    • 2022: 20 Stunden
    • 2023: Das schwarze Herz
  • 2017: Der Kriminalist (Folge Totentanz)
  • 2017: Friesland: Irrfeuer
  • 2017: Kommissar Marthaler – Die Sterntaler-Verschwörung
  • 2017: Matula
  • 2018: Rosamunde Pilcher: Geerbtes Glück
  • 2018: Polizeiruf 110: Der Fall Sikorska
  • 2019: Der Ranger – Paradies Heimat: Entscheidungen
  • 2019: Tatort: Zorn
  • 2019: Tatort: Kaputt
  • 2020: Die verlorene Tochter (6 Folgen)
  • 2020: Katie Fforde: Ein Haus am Meer
  • 2020: Tatort: Die Nacht gehört dir
  • 2022: Kolleginnen: Das böse Kind
  • 2022: Fritzie – Der Himmel muss warten
  • 2022: Kolleginnen: Für immer (Fernsehreihe)
  • 2024: Haus aus Glas (Mini-Fernsehreihe)

Theatrografie (Auswahl)

Hörspiele

Hörbücher

  • Die Pest von Albert Camus (Produktion: Der Audio Verlag)
  • Der Lavagänger von Reinhard Stöckel (Produktion: Der Audio Verlag)
  • Gewöhnliche Leute von Werner Bräunig (Produktion: Der Audio Verlag)
  • Hinterher weiß man immer mehr verschiedene Autoren (Produktion: Random House Audio)
  • Plan D von Simon Urban (Produktion: Random House Audio)
  • Verschwunden von Silvia Bovenschen (Produktion: Roof Music)
  • Wie es leuchtet von Thomas Brussig (Produktion: Roof Music)

Auszeichnungen

Literatur

  • C. Bernd Sucher (Hrsg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S. 629.

Weblinks

Commons: Götz Schubert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Götz Schubert bei IMDb
  • Götz Schubert bei filmportal.de
  • Götz Schubert bei der Agentur Die Agenten

Einzelnachweise

  1. Götz Schubert im Munzinger-Archiv, abgerufen am 9. März 2022 (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. Götz Schubert bei filmportal.de , abgerufen am 2. Dezember 2021
  3. Zwingerfestspiele: Künstler – Götz Schubert
  4. Götz Schubert. In: Deutsches Schauspielhaus. Abgerufen am 14. Februar 2020. 
  5. Großer Hersfeldpreis für Götz Schubert und Hersfeldpreis für Till Timmermann und Nico Kleemann. 11. Juli 2021, abgerufen am 16. Juli 2021. 
  6. Götz Schubert als Burkhard "Butsch" Schulz. In: daserste.de. Abgerufen am 13. Oktober 2019. 
  7. Neues Deutschland vom 26. Juni 1986, S. 7
  8. Großer Hersfeldpreis für Götz Schubert und Hersfeldpreis für Till Timmermann und Nico Kleemann. 11. Juli 2021, abgerufen am 16. Juli 2021. 
Normdaten (Person): GND: 122420152 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: no2010140241 | VIAF: 5813811 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Schubert, Götz
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler und Hörbuch- sowie Hörspielsprecher
GEBURTSDATUM 13. Februar 1963
GEBURTSORT Pirna