Peugeot 505

Peugeot
Peugeot 505 Limousine (1979–1985)
Peugeot 505 Limousine (1979–1985)
Peugeot 505 Limousine (1979–1985)
505
Produktionszeitraum: 1979–1995
Klasse: Obere Mittelklasse
Karosserieversionen: Limousine, Kombi
Motoren: Ottomotoren:
1,8–2,8 Liter
(60–128 kW)
Dieselmotoren:
2,3–2,5 Liter
(51–81 kW)
Länge: 4600–4900 mm
Breite: 1750 mm
Höhe: 1460–1540 mm
Radstand: 2743–2900 mm
Leergewicht: 1200–1400 kg
Vorgängermodell Peugeot 504
Nachfolgemodell Peugeot 605

Der Peugeot 505 wurde im Mai 1979 als Nachfolger des Peugeot 504 vorgestellt. Wie dieser wurde er in verschiedenen Ländern montiert, darunter Argentinien, Chile, VR China, Indonesien und Nigeria.

Antrieb und Fahrwerk des 505 wurden weitgehend vom Vorgänger übernommen. Der Motor war vorn längs eingebaut und trieb die Hinterräder an. Die Vorderräder waren einzeln an MacPherson-Federbeinen und Querlenkern aufgehängt, hinten gab es bei den Kombis und den in Argentinien gebauten Limousinen eine Starrachse mit Deichsel und Panhardstab oder Schräglenker bei allen anderen.

Für die Karosserie setzte sich der Entwurf von Pininfarina seinerzeit im Wettbewerb gegen den der Peugeot-Designabteilung durch. Pininfarina formte den 505 kantig und konservativ, so wie er schon den 504 gestaltet hatte. Nach der Produktionseinstellung in Europa wurde der 505 für den lokalen Markt noch bei Sevel Argentina bis 1995 und beim chinesischen Unternehmen Guangzhou Peugeot Automobile Company bis in das Jahr 1997 hinein unter der Bezeichnung Guangzhou-Peugeot GP 7202 gebaut und angeboten.

Modellgeschichte

Allgemeines

Peugeot 505 GR

Das Fahrzeug wurde zunächst nur als viertürige Stufenhecklimousine angeboten. Im April 1982 erschien die Kombiversion Break, die mit bis zu acht Sitzplätzen (Familial) aufwartete. Wie der Citroën CX Familiale hatte der Peugeot 505 Familial eine dritte Sitzbank in Fahrtrichtung – zu dieser Zeit der einzige europäische Kombi mit acht Sitzplätzen. Zwei nur als Prototypen verwirklichte Karosserievarianten (Coupé und Cabriolet) sind im Besitz des Musée de l’Aventure Peugeot in Sochaux (Frankreich). Vom 505 wurden nacheinander zwei Serien gefertigt: Diese unterschieden sich äußerlich geringfügig durch modifizierte Rückleuchten, Stoßstangen und Frontschürzen.

Das Modell war außer dem im Sommer 1987 erschienenen Peugeot 405 der letzte Peugeot, der auch in den USA verkauft wurde – dort jedoch nur mit bescheidenem Erfolg. Er war zudem das erste Peugeot-Modell in Deutschland, das mit Katalysator angeboten wurde.

Der Peugeot 505 war außerdem der letzte hinterradangetriebene Peugeot sowie der letzte mit dem Markengesicht der 1970er Jahre (nach vorne geneigte Front, Scheinwerfer mit „Augenaufschlag“, z. B. die Modelle 504 und 304). Der cw-Wert lag bei 0,44 (im Vergleich zum Audi 100 C3 von 1982 mit c0,30). Ein neues Markengesicht, verbunden mit einer besseren Aerodynamik wurde bereits parallel zum 505, mit dem nächstkleineren, modernen 405 im Sommer 1987 vorgestellt. Der kleine 205, der größte Erfolg der Marke, gebaut ab 1983, sah dem 405 bereits in der Front ähnlich.

  • Peugeot 505 Turbo
    Peugeot 505 Turbo
  • Peugeot 505 Familial (1982–1985)
    Peugeot 505 Familial (1982–1985)
  • Peugeot 505 SR Familial (1982–1985)
    Peugeot 505 SR Familial (1982–1985)
  • Peugeot 505 GTi (1982–1985)
    Peugeot 505 GTi (1982–1985)
  • US-Modell (Limousine)
  • US-Modell (Limousine)
  • US-Modell (Kombi)
    US-Modell (Kombi)
  • Ging nie in Serie: 505 als Cabriolet
    Ging nie in Serie: 505 als Cabriolet

Modellpflege

Bei der Überarbeitung im August 1985, die eine geänderte Front- und Heckpartie und eine aufgesetzte Spoilerkante enthielt, wurde der cw-Wert des 505 auf 0,37 verbessert. Der cw*A verbesserte sich dadurch auf 0,76, ein Wert, der bei aktuellen Hochdach-Modellen ebenfalls angestrebt wird.[1] Der 505 erhielt außerdem einen überarbeiteten Innenraum und andere Ausstattungsbezeichnungen.

Mit der gleichzeitigen Produktionseinstellung des größeren 604 sollte der 505 auch die Rolle als Modell der oberen Mittelklasse bei Peugeot einnehmen. Daher entfielen die kleineren Motorvarianten und mit Einführung des Peugeot 405 im Oktober 1987 wurden die einfachen Ausstattungsvarianten des 505 gestrichen. Er sollte von nun an als Modell der oberen Mittelklasse gelten, während der 405 für die Mittelklasse vorgesehen war. Der 505-Nachfolger 605 ab Sommer 1989 galt dann auch als indirekter Nachfolger des vormaligen 604.

  • Peugeot 505 Limousine (1985–1989)
    Peugeot 505 Limousine (1985–1989)
  • Heckansicht
    Heckansicht
  • Peugeot 505 Familial (1985–1992)
    Peugeot 505 Familial (1985–1992)

Motoren

Während der Bauzeit wurden verschiedene Motoren angeboten. Es gab Vierzylinder-Reihenmotoren als Otto- und Dieselmotoren mit und ohne Turbolader, die zunächst unverändert aus den Vorgängermodellen 504 und 604 (Turbo Diesel) übernommen wurden. Der ab 1983 angebotene Vierzylinder-Turbomotor basiert auf dem von Simca entwickelten 2,2-Liter-Motor des Talbot Tagora.

Die Ottomotoren waren einerseits als Vergaserausführungen erhältlich, andererseits mit elektronischer Einspritzung. Ferner wurde nach Einstellung des Peugeot 604 der Peugeot 505 mit einem Sechszylindermotor mit 2849 cm³ Hubraum und 150 PS ohne KAT und 143 PS mit KAT angeboten (V6). Am erfolgreichsten waren die Versionen STi ab Modell ´83, GTi ab Modell ´85 und GR Injection bzw. GT Injection der letzten Modelle, jeweils mit dem gleichen, durchzugskräftigen 2.2L Einspritzmotor von 115 bis 123 PS ausgestattet und schon von Anfang an mit dem 5-Gg.-Getriebe kombiniert.

Die angebotenen Motorleistungen variierten zwischen 51 kW (69 PS) für den 505GL Diesel mit 2498 cm³ Hubraum und maximal 128 kW (174 PS) für den 505 Turbo Injection mit 2128 cm³ Hubraum. Der hubraumschwächste Motor war der 1783 cm³ große Ottomotor des 505 GL mit zunächst 60 kW (82 PS). Der stärkste Turbodiesel mit Ladeluftkühlung mobilisierte 77 kW (105 PS) und war als Modell GTD nochmals ein eigener, später Verkaufserfolg für den 505.

Nachfolger

Die Produktion in Europa lief Mitte 1992 mit dem Kombi aus, während die Limousine bereits ab Mitte 1989 nicht mehr in Deutschland erhältlich war. Der 505 wurde danach in verschiedenen Ländern noch einige Jahre lang produziert. Für den europäischen Markt wurde er im Peugeot-Hauptwerk Sochaux hergestellt.

Die von Peugeot in den 505 gesteckten Erwartungen erfüllten sich nur halbwegs. Manchen potentiellen Käufern war der Wagen zu konservativ, weswegen er nicht die extrem hohen Verkaufszahlen des 504 von über 3,7 Mio. Exemplaren erreichen konnte. Dennoch wurden in 13 Jahren 1.351.254 Fahrzeuge (davon 234.386 Kombis) produziert.

Einen direkten Nachfolger für den 505 gab es von Peugeot nicht, ebenso wenig einen Kombi mit drei Sitzbänken in Fahrtrichtung. Mit dem im Sommer 2002 vorgestellten Peugeot 307 SW wurde das ursprüngliche Konzept zwei Fahrzeugklassen niedriger wieder aufgegriffen, wie in ähnlicher Weise beim Mitte 1994 eingeführten Van Peugeot 806. Als Nachfolger gilt der Peugeot 605, der noch etwas größer war und der mit der Einstellung des 505 im Sommer 1989 in Produktion ging. Hieran zeigte sich das generelle Konzept des Peugeot-Modellprogramms dieser Zeit. Das Modell 305 erhielt mit dem Mittelklassemodell 405 einen Nachfolger, der ein bisschen höher einzustufen war.

Anfang 2011 vollzog Peugeot eine ähnliche Entwicklung mit der Einstellung der Modelle 407 und 607, die beide durch den 508 ersetzt wurden.

Einzelnachweise

  1. MOT 20/84 Test 505 Turbo Injection

Weblinks

Commons: Peugeot 505 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Aufgeblasener Löwe: SPIEGEL-Artikel zum Erscheinen des Peugeot 505 1979
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    Kleinbus 20 / 29 107
    Raupenschlepper T3
    [1] als „Lion-Peugeot“ vermarktet